Die Kopfweiden von Mengenstorf

Was sind Kopfweiden?

Kopfweiden haben eine lange Geschichte. Durch ihre grosse Wachstumskraft und ihre Regenerationsfähigkeit treiben sie sehr schnell aus. Die feinen biegsamen Jungtriebe wurden von den Menschen geschätzt, welche sie abschnitten und zu Körben, Zäunen und vielem mehr verarbeiteten. Durch die regelmässigen Rückschnitte entstanden die charakteristischen Kopfweiden – Weidenstämme von wenigen Metern Höhe mit tausenden Jungtrieben, welche sie wie behaarte Köpfe aussehen lassen. Die geringe Höhe erlaubte es die Weidentriebe ohne grossen Aufwand von den Menschen zu «ernten».

Die strukturreiche Oberfläche der Weiden bietet Lebensraum für tausende Insekten und auch Höhlen für viele Vögel und Fledermäuse.

Ökologischer Wert

Weiden werden aber nicht nur von den Menschen geschätzt. Durch ihre vielen Triebe bieten sie Tieren ein dichtes Geäst und damit Schutz vor Fressfeinden. Sie bieten optimale Nistmöglichkeiten. Die blühenden «Weidenkätzchen» im Frühling sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Sogar wenn die Weiden sterben, werden sie für eine Vielzahl an Insekten und damit auch Vögeln erst richtig interessant. Die strukturreiche Oberfläche der Weiden bietet Lebensraum für tausende Insekten und auch Höhlen für viele Vögel und Fledermäuse. Leider ist die Verwendung der Weidentriebe durch Menschen heutzutage nicht mehr häufig.

Weiden mussten, wie auch viele andere Bäume auf dem Kulturland, den grossen Maschinen weichen und wurden gefällt. Wo sie früher noch überall anzutreffen waren, sieht man Kopfweiden heute nur noch selten, beispielsweise entlang von Gewässern.

Ein Faunaberna-Mitglied schneidet auf einer Leiter stehend mit einer Handsäge die Kopfweiden zurecht.

Das Projekt

In Mengenstorf gibt’s eine schöne Zahl an verschiedenen Weiden entlang dem Gaselbach. Mit jahrzehntelanger Initiative und unzähligen Stunden Arbeit hat der Anwohner Peter Bronner diese Weiden gepflanzt und gepflegt. Denn wachsen tun die Weiden gut und gerne allein, aber um ihre charakteristische Form zu erhalten, müssen sie alle 2-3 Jahre zurückgeschnitten werden. Eine wunderschöne aber auch zeitintensive Arbeit, welcher er sich nicht mehr alleine widmen kann.

Wir setzen uns dafür ein, dass diese Weiden fortbestehen.

Hier kommt Faunaberna ins Spiel. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Weiden fortbestehen. Abgesehen von ihrem Eigenwert als Lebensraum bilden die Weiden entlang des Gaselbachs nämlich zusammen mit einer artenreichen Hecke auch ein wichtiges Vernetzungselement zwischen den umliegenden Wäldern von Thörishaus, Niederscherli und Köniz. Deshalb ist auch die Pflege der Hecke ein wichtiges Thema.

Zwei Teilnehmer des Natureinsatzes stehen in der herbstlichen Abendsonne je bei zwei niedrigen Kopfweiden, um deren Zweige zu schneiden.

Ausblick

Mindestens einmal pro Jahr, im Spätherbst, machen wir einen Einsatz um die Weiden in Form zu bringen und die anliegende Hecke zu pflegen. In der Hecke haben wir in vergangenen Einsätzen bereits viel gerodet und Asthaufen gebaut.

Hoffentlich bist du das nächste Mal auch dabei, schau im Jahresprogramm wann der nächste Einsatz stattfindet!