Naturschutzverein

Author: davehein (page 1 of 1)

Die Kopfweiden von Mengenstorf

Was sind Kopfweiden?

Kopfweiden haben eine lange Geschichte. Durch ihre grosse Wachstumskraft und ihre Regenerationsfähigkeit treiben sie sehr schnell aus. Die feinen biegsamen Jungtriebe wurden von den Menschen geschätzt, welche sie abschnitten und zu Körben, Zäunen und vielem mehr verarbeiteten. Durch die regelmässigen Rückschnitte entstanden die charakteristischen Kopfweiden – Weidenstämme von wenigen Metern Höhe mit tausenden Jungtrieben, welche sie wie behaarte Köpfe aussehen lassen. Die geringe Höhe erlaubte es die Weidentriebe ohne grossen Aufwand von den Menschen “ernten”.

Ökologischer Wert

Weiden werden aber nicht nur von den Menschen geschätzt. Durch ihre vielen Triebe bieten sie Tieren ein dichtes Geäst und damit Schutz vor Fressfeinden. Sie bieten optimale Nistmöglichkeiten. Die blühenden “Weidenklätzchen” im Frühling sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Sogar wenn die Weiden sterben, werden sie für eine Vielzahl an Insekten und damit auch Vögeln erst richtig interessant. Die strukturreiche Oberfläche der Weiden bietet Lebensraum für tausende Insekten und auch Höhlen für viele Vögel und Fledermäuse.
Leider ist die Verwendung der Weidentriebe durch Menschen heutzutage nicht mehr häufig. Weiden mussten, wie auch viele andere Bäume auf dem Kulturland, den grossen Maschinen weichen und wurden gefällt. Wo sie früher noch überall anzutreffen waren, sieht man Kopfweiden heute nur noch selten, beispielsweise entlang von Gewässern.

Das Projekt

In Mengestorf gibt’s eine schöne Zahl an verschiedenen Weiden entlang dem Gaselbach. Mit jahrzehntelanger Initiative und unzähligen Stunden Arbeit hat der Anwohner Peter Bronner diese Weiden gepflanzt und gepflegt. Denn wachsen tun die Weiden gut und gerne allein, aber um ihre charakteristische Form zu erhalten, müssen sie alle 2-3 Jahre zurückgeschnitten werden. Eine wunderschöne aber auch zeitintensive Arbeit, welcher er sich nicht mehr alleine widmen kann.
Hier kommt faunaberna ins Spiel. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Weiden fortbestehen. Abgesehen von ihrem Eigenwert als Lebensraum bilden die Weiden entlang des Gaselbachs nämlich zusammen mit einer artenreichen Hecke auch ein wichtiges Vernetzungselement zwischen den umliegenden Wäldern von Thörishaus, Niederscherli und Köniz. Deshalb ist auch die Pflege der Hecke ein wichtiges Thema.

Ausblick

Mindestens einmal pro Jahr, im Spätherbst, machen wir einen Einsatz um die Weiden in Form zu bringen und die anliegende Hecke zu pflegen. In der Hecke haben wir in vergangenen Einsätzen bereits viel gerodet und Asthaufen gebaut.

Hoffentlich bist du das nächste Mal auch dabei, schau im Jahresprogramm wann der nächste Einsatz stattfindet!

Agrarökologie Gündlischwand

Wer, was, wo?
In Gündlischwand, wo die weisse und schwarze Lütschine zusammenfliesst, helfen wir seit 2020 bei der Pflege eines Maiensässes rund 100m oberhalb des Talbodens. Das Maiensäss umfasst rund zwei Hektaren Wiese und Weide sowie eine Hektare Wald. Die südexponierte Hanglage, teils auf einem Wildbachkegel, wie auch der umgebende Mischwald machen diesen Fleck zu einem ökologisch besonders spannenden Gebiet. 

Weshalb?
Das Maiensäss beinhaltet über 200m freistehende Wildhecken und über 500m Waldränder mit diversen Expositionen. Insbesondere diese ökologische Infrastruktur braucht Pflege.  Aber auch die extensiven Wiesen und Weiden können nur durch eine angepasste Nutzung erhalten bleiben. Dabei helfen uns eine Handvoll Ziegen mit (viel) Bock. 

Wie?
Bei der Pflege und Nutzung des Maiensässes orientieren wir uns einerseits an agrarökologischen Prinzipien sowie an den über Jahrhunderten evolvierten Techniken der extensiven Alpnutzung. Dabei versuchen wir gezielte ökologische Aufwertungen mit einer angepassten Nutzung in Einklang zu bringen.  

Ausblick
Bisher konnten wir bereits eine Waldrandaufwertung zur Förderung der lokalen Reptilienpopulationen umsetzen, den Bau einer Trockenmauer realisieren sowie die zahlreichen Hecken, Wiesen und Weiden regelmässig Pflegen und vieles mehr. Um die Biodiversität dieses Gebiets zu erhalten und fördern, wollen wir auch in Zukunft Hand anlegen. 

Willst du bei diesem Projekt mit von der Partie sein?
Melde dich für den nächsten Einsatz in Gündlischwand an!

Förderung der einheimischen Glühwürmchen

Um was geht es bei diesem Projekt?
Das Grosse Glühwürmchen, Pro Natura-Tier des Jahres 2019, gilt als Indikator für gut strukturierte, eher extensiv bewirtschaftete Lebensräume. Diese zeichnen sich meist durch eine erstaunliche Vielfalt an weiteren, oft seltenen Tier- und Pflanzenarten aus. Der Verlust an geeigneten Lebensräumen, fehlende Vernetzung und zunehmende Lichtverschmutzung führen zu einem Rückgang des Grossen Glühwürmchens. Die gleichen Faktoren machen auch zwei weiteren heimischen Leuchtkäferarten das Leben schwer: dem Kleinen Glühwürmchen und dem Italienische Leuchtkäfer.  

Das Projekt vom Verein Glühwürmchen Projekt, das wir gemeinsam mit der Umweltgruppe Kehrsatz realsisieren, dient zur Aufwertung bestehender Leuchtkäfer-Habitate. Es soll neben der Stärkung der Populationen auch gezielte Massnahmen zur Förderung seltener und attraktiver Begleitarten umfassen. Zudem soll die Bevölkerung für die Problematik derLichtverschmutzung sensibilisiert werden.

Wo findet das statt?
Das Projekt wird in der Schweiz an insgesamt fünf Standorten umgesetzt. Einer dieser Standorte liegt am Fusse des Gurtens in der Gemeinde Kehrsatz. Hier gibt es eine von zwei bekannten Populationen des Kleinen Glühwürmchens im Kanton Bern. Der Waldrand mit dem aktuellen Vorkommen ist in den letzten Jahren immer stärker zugewachsen und könnte bald zu dicht werden. Seit wenigen Jahren konnten zudem einzelne Glühwürmchen an weiteren Stellen des Gebiets ausserhalb der bisherigen Population beobachtet werden. 
Neben dem Kleinen Glühwürmchen werden an diesem Standort im Speziellen ebenfalls Hermelin, Zauneidechse, Igel und div. Wildbienenarten durch die geplanten Massnahmen gefördert.

Wie gelingt das?
Damit dieser seltenen Art geholfen werden kann, soll in einem ersten Schritt der Waldrand aufgelichtet und strukturreicher gestaltet werden. Der Waldrand mit den einzelnen Sichtungen wird parallel dazu Aufgewertet um so weiteren geeigneten Lebensraum zu schaffen. Dazu werden mit Arbeitseinsätzen von Freiwilligen Asthaufen geschaffen, Neophyten bekämpfen wie die Goldrute bekämpft.
In weiteren Schritten kommen die Ansaat von lokalen Pflanzen, die Schaffung von Sandlinsen und die Entfernung einzelner Bäume hinzu.

Um die Öffentlichkeit über die Aktivitäten und den Fortschritt des Projektes zu informieren, erscheinen Artikel in den Regionalzeitungen. Weiter werden Infotafeln aufgestellt und Exkursionen angeboten. Im Rahmen des Projekts werden unter anderem auch in der Gemeinde Kehrsatz Standaktionen zu Lichtverschmutzung und Glühwürmchen durchgeführt um Erwachsene und Kinder auf diese Themen zu sensibilisieren.

Ziele
Die Ziele des gesamten Projekts die bis 2023 erreicht werden sollen sind folgende:

  • Mindestens 1km Waldrand wird aufgewertet (aufgelichtet und/oder mit ökologisch wertvollen Sträuchern ergänzt) 
  • Mindestens 7 Strukturen werden erstellt 
  • Ansaat von mind. 200m Waldsaum mit artenreicher Blumenmischung 
  • Mindestens 4 Standaktionen Lichtverschmutzung werden durchgeführt
  • Mindestens 2 Ruderalflächen werden erstellt 
  • Invasive Neophyten oder Problempflanzen werden bekämpft 
  • Aufstellen von mind. 6 Informationstafeln zu den umgesetzten Massnahmen 
  • Mindestens 2 öffentliche Exkursionen zu einem der Projektstandorte 

Mehr erfahren
Möchtest auch du bei diesem Projekt mitmachen oder hast du eine Frage an uns?

Urban Birding

Worum geht es bei Urban Birding?
Wir alle leben in und um die Stadt Bern und lieben am Stadtleben die Kultur, die Vielfältigkeit, die Architektur und auch die wunderschöne Natur. Darum Es liegt es uns auch am Herzen den Stadtraum miteinzubeziehen. Denn erst in den letzten Jahren wurden auch Städte als Naturraum näher betrachten. Entsprechende Aufwertungsmassahmen im Siedlungsraum wurden vorangetrieben und auch ökologische Quartiere gestaltet. Mit dem Bestseller- Buch von David Lindo wurde der Begriff «Urban Birding» erstmals bekannt.

Wann und wo findet Urban Birding statt?
Wir bieten jährlich 3-4 Kurzexkursionen in der Stadt Bern und der Agglomeration an. Die Exkursionen finden meist an Wochentagen abends statt oder am Wochenende. Ziel ist es möglichst viele, auch jüngere Menschen für die Natur und insbesondere die Vogelwelt zu begeistern. Die Exkursionen sind spontan und ohne Anmeldung zu besuchen und für alle Teilnehmenden kostenfrei.
Im Anschluss an die Exkursionen sitzen wir oft dann noch in gemütlicher Runde bei Bier, Kaffee oder Tee zusammen und sprechen über unsere Entdeckungen. 
Um unseren Exkursionsteilnehmern das Urban Birding näher zu bringen, finden diese Anlässe immer irgendwo auf Stadtberner Boden statt.
Finde heraus wann die nächste Urban Birding Exkursion geplant ist.

Was ist das Ziel von Urban Birding?
Um Vögel zu beobachten, legen manche Menschen weite Strecken zurück. Jedoch beheimatet auch deine nächste Wohnumgebung ein Reichtum an Vögel. Dafür musst du nur die Augen und die Ohren öffnen. Die Vogelwelt in den Städten und so auch in Bern bietet eine grosse Vogelvielfalt. So konnten wir zum Beispiel allein auf dem Bremgartenfriedhof bereits 82 Vogelarten beobachten. 
Mit Urban Birding zeigen wir interessierten Menschen auf, wo sich auch in der Stadt wilde Natur finden lässt. Eins können wir an der Stelle bereits verraten: es lohnt sich überall die Natur mit unseren Sinnen zu beobachten. Ein weiterer Aspekt ist unser Umgang mit Mobilität und dem damit verbundenen ökologischen Fussabdruck. Wir finden also nahe Erholung und tun gleichzeitig noch gutes für die Umwelt!

Wann und wo findet Urban Birding statt?
Wir bieten jährlich 3-4 Kurzexkursionen in der Stadt Bern und der Agglomeration an. Die Exkursionen finden meist an Wochentagen abends statt oder am Wochenende. Ziel ist es möglichst viele, auch jüngere Menschen für die Natur und insbesondere die Vogelwelt zu begeistern. Die Exkursionen sind spontan und ohne Anmeldung zu besuchen und für alle Teilnehmenden kostenfrei.
Im Anschluss an die Exkursionen sitzen wir oft dann noch in gemütlicher Runde bei Bier, Kaffee oder Tee zusammen und sprechen über unsere Entdeckungen. 
Um unseren Exkursionsteilnehmern das Urban Birding näher zu bringen, finden diese Anlässe immer irgendwo auf Stadtberner Boden statt.
Finde heraus wann die nächste Urban Birding Exkursion geplant ist.

Was ist das Ziel von Urban Birding?
Um Vögel zu beobachten, legen manche Menschen weite Strecken zurück. Jedoch beheimatet auch deine nächste Wohnumgebung ein Reichtum an Vögel. Dafür musst du nur die Augen und die Ohren öffnen. Die Vogelwelt in den Städten und so auch in Bern bietet eine grosse Vogelvielfalt. So konnten wir zum Beispiel allein auf dem Bremgartenfriedhof bereits 82 Vogelarten beobachten. 
Mit Urban Birding zeigen wir interessierten Menschen auf, wo sich auch in der Stadt wilde Natur finden lässt. Eins können wir an der Stelle bereits verraten: es lohnt sich überall die Natur mit unseren Sinnen zu beobachten. Ein weiterer Aspekt ist unser Umgang mit Mobilität und dem damit verbundenen ökologischen Fussabdruck. Wir finden also nahe Erholung und tun gleichzeitig noch gutes für die Umwelt!

Welche Arten können entdeckt werden?
Die Stadt Bern bietet sich für Urban Birding sehr gut an. In und um die Stadt Bern sind unterschiedliche Lebensräume für die Vögel vorzufinden. So kann zum Beispiel der Eisvogel, die Bekassine, der Teichrohrsänger, die Wasserralle und die Wasseramsel an verschiedenen Gewässern in Bern beobachtet werden. In Parkanlagen wie dem Bremgarten- oder Schosshaldenfriedhof sind der Girlitz, der Grünspecht, der Grauschnäpper und die Sumpfmeise zu Hause. An den Gebäuden in der Innenstadt brüten Alpen- und Mauersegler, Felsenschwalbe und Hausrotschwanz. In den grösseren Wäldern (Bremgarten- und Könizbergwald) können Kernbeisser, Waldkauz, Gimpel und verschiedene Drosseln beobachtet werden. Auf dem Kulturland sind noch Feldlerchen und Neuntöter zu beobachten und regelmässig Goldammern, Turmfalken und Rotmilane zu sehen. Während des Vogelzugs im Frühling und Herbst rasten zudem auch in Stadtraum Vögel, welche in der Schweiz als Brutvögel nicht oder nur sehr selten vorkommen. In den ersten 3 Jahren haben wir 5 unterschiedliche Stadtorte zu verschiedenen Jahreszeiten aufgesucht, um die dortige Vogelwelt zu beobachten. Dabei konnten wir während diesen Exkursionen bereits über 60 verschiedene Vogelarten bestaunen. 
In nächster Zukunft planen wir neben weiteren spannenden Urban Birding- Exkursionen auch ein Urban- Birdrace, wo in einer bestimmten Zeit möglichst viele Vogelarten in Kleinteams in der Stadt Bern beobachtet werden.